Grün ist...

Kurzer Spruch, Aphorismus, geschrieben von Monika Minder, 2016

Grün ist das neue Werden.

(© Monika Minder, 22. März 2016)

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Gedanken zu dem Spruch: Grün ist das neue Werden

Es wird, Frühling wird's. Es kann werden, Frühling kann's werden. Das erste Grün auf den Wiesen und die milderen Temperaturen lassen hoffen. Bald blüht es nicht nur grün.

Grün aber auch symbolisch für die Haltung gegenüber der Natur. Grün ist das neue Werden. Grüner werden, im Sinne von achtsamer werden und respektvoller im Umgang mit der Natur. Das muss nicht an eine politische Haltung adaptiert sein, sondern einfach im Wissen, dass es Zeit ist zu "werden". Besser zu werden.

Am Wirtschaftswachstum hat der Grossteil der Menschheit eifrig mitgedreht und viele haben sich dabei zwar Gedanken gemacht über Ausbeutung und Zerstörung und wahnsinnig viel darüber geredet wurde auch. Nur, getan hat sich so gut wie gar nichts. Wenn grün, dann höchstens, weil es Trend ist, weil es sich gut macht oder sich gut damit verdienen lässt.

Die Herrschaft über die Erde hat sich als katastrophaler Fehlschlag erwiesen. Die vom Menschen überbaute, bebaute und beherrschte Erde ist längst vom Sterben gekennzeichnet. Und das Tempo der Umweltzerstörung nimmt immer mehr zu.

Wo liegt der Fehler? Im Glauben, dass wir die Krone der Schöpfung seien, im Sinne von: "macht euch die Erde untertan"?

Ein wahrlich egoistischer Anspruch, ein Herrschaftsauftrag. Wenn man bedenkt, dass der Mensch Teil dieses ganzen Systems ist. Und dies auch noch ein kleiner Teil, wie ein Staubkorn. Der Mensch ist der Natur ausgeliefert, nicht umgekehrt. Demut wäre angebrachter als herrschen.

Der Sinn liegt durchaus darin, sich als gleichberechtigten Teil neben anderen Lebewesen zu verstehen und nicht als einen übergeordneten, nicht als einen abgespaltenen und schon gar nicht als einen besseren Teil.

Die Zeit reicht womöglich nicht mehr aus, um mit einer neuen Ethik zum Handeln zu bewegen. Die Hoffnung stirbt aber bekanntlich zuletzt. Mischen wir der Hoffnung eine grosse Prise Zuversicht hinzu, die mit ihrer aktiven, gestaltenden, sich entfalten wollenden Seite besticht, dann fliesst es. Wie das "Werden".

Es gilt, die Gründe für die selbstzerstörende Ausübung der Herrschaft über diese Erde herausbekommen und uns der Verantwortung zu stellen. Das heisst, nicht nur Symptome bekämpfen, sondern an der Ursache ansetzen.

(© Monika Minder)

Bild mit diesem Spruch


grüngelbe Gräserwiese

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