Wenn die Welt sich verwandelt

schönes Winter-, Weihnachts- und Neujahrsgedicht, geschrieben von Monika Minder, 2012

Wenn die Welt sich verwandelt

Seltsam, wenn die Welt sich verwandelt
Und Winter sich über die Zeit stellt,
Wenn wir im Dunkel wandern
Und Einsamkeit uns von allem trennt.

Keiner ist weise, der nicht die Geduld kennt.
Alles braucht Stille, braucht Zeit,
Braucht Vertrauen in das Leise der Welt,
In das Wachstum jeder dunklen Zeit.

(© Monika Minder, Dez. 2012)

Dieses Gedicht ist entstanden nach einer Idee des Gedichtes "Im Nebel" von Hermann Hesse.

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Gedanken zu diesem Gedicht

Der Winter steht für Rückzug, für das Leben im Haus, für Kreativität, für Spiele, Musik und Geschichten, für Ruhe und Gelassenheit, für Nähe und Gemeinsamkeit, für Freude und Besinnlichkeit... .

Die Winter sind in unserer Gegend nicht mehr so abtrennend wie früher. Dank Winterdienst und Mobilität kommen wir ohne Probleme auch bei Schnee von A nach B. Das hat seine Schattenseiten, wie alles.

Wir brauchen den Rückzug, wie die Natur uns den Rückzug lehrt. Loslassen, zurückziehen, "sterben" und sich neu verbinden, damit im Frühling genug Kraft da ist, Neues ans Licht zu bringen.

Rückzug haben wir längst verlernt. Das Aushalten von Dunklem, von Einsamkeit, von Stille, von lassen, geschehen lassen, sein lassen... Das ganze Jahr über wird so unglaublich viel produziert, kontrolliert, betoniert...

Das überfordert.

Wir wachsen längst nur noch materiell und technisch, aber nicht in der Seele. Wir töten unsere Welt, unseren Körper. Wir vertrocknen in der Belanglosigkeit der Äusserlichkeiten, der vorgetäuschten Extravertiertheit, in der wahrheitslosen Coolness.

Wir brauchen Vertrauen in die Stille, die Geduld, in das Leise der Welt. Die Welt braucht das Leise und die leisen Menschen.

(© Monika Minder)

Z I T A T
Es sind nicht immer die Lauten stark, nur weil sie lautstark sind. Es gibt so viele, denen das Leben ganz leise viel echter gelingt.

(© Konstantin Wecker, 1947; Zitat hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung)

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