Advent

Es lächeln die Tännlein, die Kerzlein blinken...

Besinnliches schönes und witziges Advents- und Weihnachtsgedicht, geschrieben von Monika Minder, 2017

Advent

Es lächeln die Tännlein, die Kerzlein blinken,
leis die ersten Flöcklein herniedersinken.
Auf den kleinen grünen Wipfeln
wachsen langsam weisse Zipfel
und aus den Häuserfenstern spricht
zum dunklen Wald ein warmes Licht.

Im ersten Haus kniet bei Kerzenschimmer
der kleine rotbackige Schlingel.
In dieser kalten Winternacht
hat er sich einen Streich ausgedacht.
Und als das Rehlein ging zur Ruh,
stibitzte er der Eltern ihre Schuh,
stellte sie in die Kälte vor das Haus
und füllte sie mit Wasser aus.

Am Morgen ist alles tiefverschneit,
doch der kleine Schlingel steht schon bereit:
"Der Weihnachtsmann war da!"
Er zeigt auf die Schuh und singt traritrara.
"Er wollte uns eine Freude machen
mit all den guten und süssen Sachen,
aber die Schuhe sind mit Eis gefüllt;
Ich hörte den Hund, er hat laut gebrüllt,
und der Weihnachtsmann ist mit seinem Schlitten
gleich wieder davongeritten."

Die Eltern nicken und lächeln leise:
"Sicher ist er schon wieder auf grosser Reise."
Drinnen in der warmen Stube stehen Plätzchen bereit,
die Katze blinzelt, ein Kerzlein brennt -
es ist Advent.

(© Monika Minder, 5. Dez. 2017)

geschrieben nach einer Idee von Loriots Advent.

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Entstehung des Gedichtes

Ich wollte eigentlich damals das Gedicht Advent von Loriot auf meiner Internetseite veröffentlichen. Da jedoch die Gedichte von Loriot (bürgerlicher Name: Bernhard-Viktor Christoph-Carl von Bülow) nicht gemeinfrei sind, habe ich ein eigenes geschrieben.

In diesem Jahr (2019) habe ich den Diogenes Verlag mal angeschrieben und gefragt, ob ich das Gedicht von Loriot im Internet veröffentlichen dürfe, und wie es denn eigentlich mit den Rechten stehe, da ich dem Gedicht im Internet immer wieder begegnet bin.

Hier die Antwort des Diogenes Verlages:
Sehr geehrte Frau Minder,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Tatsächlich wird für die Verwendung von Texten von Loriot unsere Genehmigung benötigt (der Urheberschutz gilt 70 Jahre über den Tod eines Künstlers hinaus), leider jedoch muss ich Ihnen mitteilen, dass wir Ihnen die Verwendung nicht genehmigen können. Die liegt nicht im Wesen Ihrer Publikation begründet, sondern geht noch auf eine Vereinbarung mit dem Künstler zurück. Daher bitten wir Sie, auf dieses Gedicht zu verzichten, auch wenn es reihenweise (unerlaubt) im Internet verwendet wird.

Wir hoffen, Sie finden einen geeigneten Ersatz und wünschen Ihnen gutes Gelingen für Ihr Weihnachtsprojekt.

Mit freundlichen Grüßen,
Sabine Zeller
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Sabine Zeller
Lizenzen

Diogenes Verlag AG
Sprecherstrasse 8 
8032 Zürich 
Schweiz
abdruckanfragen@diogenes.ch
www.diogenes.ch



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