Das Schöne braucht...

Schöner Aphorismus, kurzer Spruch, geschrieben von Monika Minder im Jahr 2015.

Das Schöne braucht das Trübe.

(© Monika Minder, 28. Sept. 2015)

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Bild mit diesem Spruch


Naturfoto mit rotorangen Lampionblumen

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Entstehung zum Spruch

Das Schöne braucht das Trübe.

"Die Ewigkeit beruht auf Gegensätzen", sagte Seneca. Das Schöne versteht sich in dem Aphorismus auf das zufriedene, leidfreie Leben, das Trübe auf das Gegenteil. Ich hätte auch Freud und Leid wählen können. Allerdings suchte ich nach einem weniger schwarz-weiss ausgerichteten Begriffspaar. Es sollte sich weicher anfühlen, dennoch klar differenzieren. Schön muss nicht himmelhochjauchzend sein und trüb nicht zu tode betrübt.

Schön kann aber auch trüb und trüb kann schön sein.

Plätschert das Leben in seinem normalen Gang dahin, so ist das zwar ganz angenehm, nett, aber auch ein bisschen lau. Vielleicht fragen wir uns ab und an, ob das ewig so weitergeht, ohne jedoch eine Idee für eine Veränderung oder Umkehr zu erkennen. Und so machen wir ziellos weiter und warten. Vielleicht auf Godot.

Oft ist es ein Schicksalsschlag, der uns aus dem vermeintlich Schönen herausreisst, und uns mit einer neuen Aufgabe konfrontiert. Angenommen kann das Trübe ein Segen sein. Leben ist Dasein, ist etwas Veränderliches.

Sitze ich fest im immer Gleichen, in der Gewohnheit und sehe weder das Schöne noch das Trübe, muss ich nicht warten bis "Godot" kommt und mich befreit. Eine Veränderung kann ich selber herbeiführen. Ich kann jederzeit umkehren und mich befreien. Was durchaus mit trüben Zeiten verbunden sein kann. Das Schöne braucht das Trübe. Aus dieser Lebendigkeit schöpfen und Dasein gestalten, welche Aufgabe, welche Freude.

(© Monika Minder)

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