Kinder

Gedichte, Gedanken, Aphorismen, Sprüche..., geschrieben von Monika Minder, 2018

Es stürmt und schneit

Es stürmt und schneit, der Winter naht
herbei mit Gebraus und Gerüttel.
Die Fensterläden klappern und der Salat
schaut zerzaust aus dem Gestrüppe.

(© Monika Minder, 9. Dez. 2018)

Weihnacht, Weihnacht

Weihnacht, Weihnacht, die Sterne kommen,
sie leuchten durch den dunklen Wald.
Sieh, da kommt noch einer ganz benommen,
ich glaub, das ist der Weihnachtsmann.

(© Monika Minder, 25. Nov. 2018)

Schlingelwicht

Ich sage nicht, es ist jetzt Weihnachten,
weil Weihnachten immer sein sollte.
Aber das verstehst du noch nicht,
du kleiner Schlingelwicht.

"Doch, ich versteh das schon,"
sagte der kleine Schlingel im harschen Ton.
"Tu nicht immer so mit mir.
Wenn Weihnachten immer sein soll,
sei lieb mit mir."

(© Monika Minder, 30. Okt. 2018)

Im Wind ein Zweiglein rauscht

Im Wind ein Zweiglein rauscht.
Ein Vöglein singt und bauscht
sein Federkleid ins Licht.
Es träumt so hin, so vor sich.
Denn da zwitschert einer
im Wald herum und spricht:
"Komm, wir wollen in den Himmel tanzen,
bevor das Zweiglein bricht."

(© Monika Minder)

Es ist kalt geworden

Jetzt pfeifft der Wind um die Ecke,
der Hund des Nachbarn bellt.
Vielleicht sieht er eine Schnecke,
die über die Strasse eilt.

Man zieht den Kragen hoch,
die Schnecke hat ihr Haus.
Manche fragen schon
nach dem Nikolaus.

(© Monika Minder, 27. Okt. 2018)

Alle haben Blumen in der Hand

Alle haben Blumen in der Hand
und riechen unwiderstehlich.
Manche reden am laufenden Band,
andere gehen Gott sei Dank.

(© Monika Minder, 22. Okt. 2018)

So knallvergnügt

Die Vöglein zwitschern so knallvergnügt,
bald sind die Blümchen wieder verblüht.
Ich ging so durch den Wald und sah ein Reh,
das war allein und weinte sehr.
Ich sagte: komm, da draussen weint ein Blümchen sehr,
es ist allein wie du mein Reh.
Die Vöglein zwitschern so knallvergnügt,
das Blümchen jetzt wieder blüht.

(© Monika Minder, 13. Aug. 2018)

Sonnenblume

Wie eine gelbe Lampe leuchtest du
aus deinem Gefieder.
Mal legst du den Kopf nach rechts,
mal nach Süden.
So hoch empor wie Zauberei
trägst du das Glück herbei,
malst mit deinem fröhlichen Gesicht
uns den Himmel licht.

(© Monika Minder)

Fideldideldu

An meine Ohren klingt ein Fideldideldu,
es erzählt mir seine Geschichte.
Sing nur dein kleines Lied, du Fideldideldu,
ich hör so gerne, dir ewig lange zu.

(© Monika Minder)

Ich quak, ich bin ein Frosch

Ich quak, ich bin ein Frosch,
ich sitz auf einem Rosenblatt
und hab mal wieder das Hüpfen satt.
Ich quak, ich bin ein Frosch.

Ich hüpf, ich bin ein Frosch,
ich hüpf von Blatt zu Blatt
und hab mal wieder das Sitzen satt.
Ich hüpf, ich bin ein Frosch.

(© Monika Minder)

Der kleine Winter

Ich bin der kleine Winter,
grosse gibt's nicht mehr.
Der Schnee ist verhindert,
er will lieber ans Meer.

(© Monika Minder, 11. Aug. 2018)

Flockenspiel

Jetzt spielen die Flocken wieder Fangen
und keiner kriegt den andern.
Sie tanzen mal alleine, mal zusammen,
und das kann den ganzen Winter dauern:
Flöcklein komm, tanz mir mir!
Ich tanz mit dir und komm zu dir.

(© Monika Minder)

Glück in die Luft

Der Wind wirbelt Glück in die Luft.
Er will dir Grüsse schicken.
Kunterbunt und mit Blumenduft
und mit einem Geschenk auf dem Rücken.

(© Monika Minder, 9. Aug. 2018)

Viele dumme Sachen machen

Wir wollen baden und uns todlachen
und viele dumme Sachen machen.
Wir wollen Eis auf die Zehen tropfen lassen,
im Handstand laufen durch die Strassen
und tanzen und hüpfen und singen,
bis zum Himmel und zurück springen.
Wir wollen die schönen Tage geniessen
bis alle Blümchen ihre Köpfe schliessen.

(© Monika Minder, 9. Aug. 2018)

Der August ist ein Lümmel

Der August ist ein Lümmel,
da muss man sich ja lachen vor krümmen.
Der versteckt sich hinter grossen Dünen
und isst Eis mit langen Krümeln.
Tags liegt er an der Sonne bis er rot ist
und abends tanzt er wie ein Grashüpfer,
weil rot weh tut.
Der August ist ein Lümmel,
da muss man sich ja lachen vor krümmen.

(© Monika Minder, 24. Juli 2018)

Vorsommer

Heiss wie Sommer und der Himmel blau.
Die Bienchen summen und am Morgen glitzert Tau.
Die Leute freuen sich, wenn's mal nicht schifft.
Sie gehen spazieren und aufs Schiff.

Die Bauern haben das frische Gras gemäht.
Das erste Heu ist schon daheim.
Auf den nackten Feldern sind Katzen gesät.
Sie bringen am Abend die Mäuse heim.

(© Monika Minder, 29. Mai 2018)

Frühlingsanfang

Ui, es geht schon los,
die Blümchen warten,
die Farben sind famos,
es blüht in jedem Garten.

(© Monika Minder, 19. März 2018)

Die drei Spatzen

Es flogen einmal im kalten Januar
drei Spatzen nach Madagaskar.
Das war ziemlich weit weg von zu Hause
und der kleinste in der Mitte wollte eine Pause.

Ausgerechnet als sie weit oben im weissen Himmel,
sah er unten auf der Erde einen Schimmel.
Der kleine schrie: "ich mag nicht mehr fliegen, ich will reiten,
dort unten auf dem Schimmel immer weiter."

Sein Schreien war nicht lieblich
und so stachen sie pieplich
nach unten Richtung Erde
und wurden sogleich ziemlich verlegen.

Ein Schimmel ist weiss, was ein jeder weiss,
doch auch der Schnee ist unbeschreiblich weiss.
Kein Schimmel, nur ein weisses Feld
und ein Gewimmer vom Kleinsten, er weint.

So endete die Reise nach Madagaskar
die drei Spatzen flogen zurück in den kalten Januar.

(© Monika Minder, 24. Jan. 2018)

< zurück auf Gedichte

nach oben